Einladung zu einer Tour an der Cote
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Die westliche Riviera

Von Westen an die Côte zu kommen, ist für Nordländler auf der Landkarte gesehen sicher ein Umweg, aber der gerade Weg führt halt kreuz und quer über die höchsten Alpenpässe. Diese natürliche Barriere gestattet es uns, die Riviera wie Franzosen zu erleben. Schon seit Urzeiten führt die klassische Urlaubs- und Römerstrasse Route Nationale 7 die gestressten Bewohner aus Paris und aus anderen grau-trüben Städten des Nordens durch das Rhonetal in die Provence und an die Cote d'Azur, die westliche Riviera. Neuerdings ist diese Strasse an der Küste de-nationalisiert, und begleitet den neugierigen Reisenden als D 2207, zum Beispiel.

An den befreiten Stränden im Westen der Cote d'Azur

Seit den 30er Jahre bekamen weite Schichten der Bevölkerung Erholungsurlaub und nur zu gerne begeben sie sich an die Gestade des Mittelmeeres, um im milden Klima rasch wieder zu Kräften zu kommen. Ein wenig neidisch schlossen sich auch Teutonen der französischen Urlaubs-Migration an, allerdings zunächst unter dem schlechten Vorsatz, gleich die gesamte Küste für sich haben zu wollen. Die Côte d'Azur wurde im August 1944 von allierten Kräften befreit, und seitdem lässt es sich an der Côte friedlich wie Gott in Frankreich leben.

Wenn bei der Fahrt in den Süden im Rhonetal die ersten Palmen winken wächst rasch die Lust, mehr Palmen als Schattenspender zu haben denn die Sonne brennt schon gewaltig in der Zeit zwischen März und Oktober. Schon zu Zeiten der Kreuzzüge war der Weg durch die Provence oft ein schwieriges und gefährliches Unterfangen. Wegelagerer gibt es heute noch, sie nennen sich Péage und fordern Tribut von Benutzern der vielbefahrenen Autoroute du Soleil. Auf der Nationalstrasse geht es gemütlicher voran und die Reisenden haben Gelegenheit, nach Norden oder Süden die Reize der Provence zu erkunden: Lavendelblüte, Weinernte, oder vom Mistral blauer Himmel locken einen leicht weg von der Route Nationale. Aber wir wollen an die Côte, quengeln da schon die Mitreisenden, und rasch glitzern nach den letzten sanften Hügeln der Provence auch schon die ersten Strände bei Frejus. Welch Hochgefühl, nach der Fahrt im Nachtzug am Morgen die Jalousien hochzuziehen und unter goldenem Sonnenschein gleiten die Strände der Côte d'Azur am spaltweit geöffnetem Fenster vorbei.

Doch halt, wollten wir nicht zum Anfang der Côte d'Azur, nach St Tropez? Dann rasch ausgestiegen und den Bus vom Bahnhof von St Raphael genommen. St Tropez ist ausserhalb der Hauptsaison ein feiner Ort für ein paar ruhige Tage, mit langen Sandstränden in der von Campingplätzen gesäumten Bucht von Pampelonne. Provencalisches Hinterland um Ramatuelle oder Cogolin und das Massif des Maures lockt zu Ausflügen und Wanderungen. Zwischen April und Oktober aber zwängt sich eine lange Autoschlange auf der Küstenstrasse N98 mühselig am in den 70er Jahren gebauten Port Grimaud vorbei. Der Gendarm von Saint Tropez hätte heute keine Chance, der internationalen Autoflut Herr zu werden, geschweige denn das bestens organisierte Diebesgesindel unter Kontrolle zu halten. Aber hier fängt die Cote erst an, und es soll nicht lange so typisch provencalisch bleiben.

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Von St Tropez an der Küste entlang nach Osten gibt es zunächst viele kleine Orte mit von Pinien beschatteten Ferieneigenheimen und malerischen kleinen Buchten. Vom Felsennest Grimaud aus hat man einen guten Blick über den Golf von St Tropez. Auf der nördlichen Seite des Golfs liegt der Golfplatz Beauvallon und Ste Maxime, ein ruhiger Badeort mit schönem Sandstrand denn vorher zweigt die Hauptstrasse nach Le Muy zur Autobahn ab. Kurvig führt die RN 98 durch Les Issambres und rasch ist auch St Aygulf durchfahren und wir kommen in das weite Tal des Argens mit dem Golfe de Fréjus. Hier bestimmen lange breite Sandstrände die Küste, ideal für Kinder und Windbrettsegler. Wer der Sonnenanbeterei genug hat, kann in der römischen Hafenstadt Frejus einige 2000 Jahre alte Ruinen besichtigen, aber auch manch schattiges Plätzchen in engen Altstadtgassen finden. Immer noch hat die Provence einen markanten Einfluss und erst mit dem roten Esterel Gebirge wird es richtig steil neben der Nationalstrasse.

Der aufgeweckte Nachtzug schlängelt sich vorsichtig zwischen roten Felsen und grün-blauem Meer gen Mandelieu und Cannes, derweil Motorradfahrer sich auf der kurvigen Corniche de l'Esterel waghalsige Duelle mit holländischen Caravanfahrern liefern. Wenn wir mit dem Familienauto hier glauben flott unterwegs zu sein, kann es schon vorkommen dass wir von einem einheimischen Lieferwagen überholt werden, am besten in einer von Felsen überschatteten Rechtskurve. So ist das halt im Departement 83 - dem Var. Nach der wilden Kurverei um Les Trayas öffnet sich in Théoule sur Mer endlich die Bucht von Cannes und wir sind schon im Departement 06 - den Alpes Maritimes - Seealpen. Mit den Orten Mandelieu und La Napoule verlassen wir das Esterel Gebirge, welches von hier betrachtet wie ein unwirklicher Komet hinter uns liegt. In La Napoule wurde nach dem ersten Weltkrieg ein Schloss aus dem 14. Jh. wieder aufgebaut und von der Küstenstrasse RN 98 ist es gut zu sehen.

Im Nachtzug ist jetzt Hochbetrieb, derweil die Autobahn zwischen Mandelieu und Cannes gratis ist, wohl auch um Verkehr von den überfüllten Küstenstrassen abzusaugen. Der Zug passiert den ältesten Golfplatz der Côte und bald gleiten wir eng an den Stränden von La Bocca und Cannes entlang, die Reisenden werden nervös. Der Zug erreicht die Stadt der Filmfestspiele aber der Bahnhof ist doch ein dunkles Loch, überschattet von der Schnellstrasse. Nur ein paar Minuten Aufenthalt, die Damen mit den kleinen Hünchen steigen endlich aus und weiter geht es am schlichten Golfe Juan vorbei in das kleine aber feine Juan Les Pins. Hier tummelte sich in den 20er Jahren die High Society alleine am Strand, bevor der Ansturm des Massentourismus nebst Hotel- und Appartmentbeton einsetzte. Dem Ansturm besser gewachsen ist das benachbarte Antibes, zumindest ist die Altstadt von soliden Mauern umgeben und das Auto bleibt besser draussen auch wenn dort der Inhalt nur allzu leichte Beute von osteuropäischen Tagedieben wird. Also nehmen wir wieder den Zug, der sich zwischen Antibes und Villeneuve Loubet die Aussicht über die Bucht von Nizza durch nichts nehmen lässt.

Horizont beherrschende Marina in Villeneuve-Loubet

Wie viele Orte an der Côte ist Villeneuve - Neustadt - eine ziemlich alte Stadt, nur der Ortsteil Villeneuve-Loubet Plage ist erst nach dem Krieg entstanden und statt Palmen spendet die imposante Marina Baie des Anges Schatten und dient Seglern von weither als Navigationshilfe. Hier ist der erste Hypermarché an der Côte - Géant Casino - die einzige Attraktion, denn es gibt wenig wirklich Sehenswertes. Da reizen schon eher Cagnes-sur-Mer mit Pferderennbahn und Renoir Museum, Glasbläser in Biot und das fantastische Ferdinand Leger Museum, oder St Paul und Vence mit malerischen Winkeln und allerlei touristischem Kunsthandwerk für durchzockelnde Bustouristen. Aber es gibt auch wichtige Industrie im internationalen Perfum-Zentrum Grasse und zwischen der Töpferstadt Vallauris und den Golfplätzen von Valbonne manifestiert sich High Tech des 21ten Jahrhunderts in Sophia Antipolis. Hier erinnert das Leben ein wenig an Silicon Valley, vom Klima verwöhnt arbeiten Ingenieure und Forscher an unser aller Zukunft.

Vom Strand sind es meist nur wenige Minuten mit dem Motorrad, oder etwas länger mit dem Rad, denn es geht die Berge hinauf. Aber einen Ausflug lohnt das Hinterland alle mal, nur unser Nachtzug hält von solchen Eskapaden nichts, überquert schnurstracks zusammen mit der Autobahn den ehemaligen Grenzfluss Var und erreicht die Vororte von Nizza. Jetzt heisst es Abschied nehmen, oder auch zum ersten Mal den Boden der Cote D'Azur betreten denn der Airport von Nizza liegt hier mutig ins Meer gebaut und viele moderne Reisende kommen mit dem Flugzeug.

Nizza ist vom Zug aus gesehen reizlos und vom Bahnhof ist es eine knappe halbe Stunde zum Strand aber der Weg lohnt sich: Die sonnenüberflutete Promenade des Anglais lädt zum Flanieren ein. Nizza ist mit 350000 Einwohnern ein wichtiges Zentrum für Handel, Verkehr und Ausbildung. So manch hübsche Studentin sonnt sich oben ohne auf den breiten Kieselstränden, während ihre männlichen Surfer-Kommilitonen sehnsüchtig nach Wellen Ausschau halten. Eine Grossstadt mit Urlaubsambiente, umgeben vom sanften Mittelmeer und schneebedeckten Alpengipfeln. Franzosen nennen es Nice, denn noch Mitte des 19ten Jahrhunderts gehörte Nizza wohl zu Italien weshalb wir die Reise auf der nächsten Seite an der östlichen Riviera fortsetzen.



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