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CannesZusammen mit Monaco die mondänste Stadt an der Côte d'Azur, berühmt wegen ihrer mit Palmen und Blumen geschmückten Prachtpromenade Boulevard de la Croisette, berühmt wegen der Mitte Mai stattfindenden Filmfestspiele, berühmt auch als erster Touristenort an der französischen Riviera. Denn diese Küste hat schon länger als die meisten Touristenorte die Besucher und Wanderer, Bewunderer und Plünderer, Schwindsüchtige und Sonnenanbeter ertragen müssen. Hier kann moderner Tourismus keinen Schaden anrichten, Urlaub an der Côte d'Azur ist ököologisch unbedenklich. Doch zurück an den Ort, wo die moderne Riviera begründet wurde: Im Jahre 1853 wurde der englische Staatsmann Lord Brougham am Fluss Var, der damaligen Landesgrenze, an der Weiterreise in das Cholera-verseuchte Italien gehindert und fand den kleinen Fischerort in der Bucht von Napoule so sympathisch, dass er hier seinen Wohnsitz nahm und sich die berühmte Villa Eléonore baute. Zusammen mit seinen Freunden und zahlreichen anderen englischen Wintergästen bildeten sie die Colonie Anglaise, die den Aufstieg von Cannes als Winterkurort und Seebad einleitete.
Neben den Festivals, Regatten, Rennen, Blumenkorsos und vielen anderen Spectacles ist die Altstadt einen Besuch wert, über dem alten Hafen thront der Altstadthügel Mont Chevalier / Le Suquet mit Resten einer alten Burg aus Kreuzritter-Zeiten. Dort oben ein Museum und die Wallfahrtskirche Notre-Dame de l'Espérance. Unterhalb des Altstadthügels der belebte Square Mistral mit dem Denkmal des provencalischen Dichters. Vom Bahnhof sind es etwa 10 Minuten bis an die Croisette, und dabei wird die Hauptgeschäftstrasse Rue d'Antibes überquert, viele kleine Läden und Boutiquen in Cannes sind eine stetige Gefahr für das Portemonannaie. Parken ist während des Filmfestivals annähernd unmöglich, selbst Einheimische greifen dann auf Zweiräder zurück. Wir lassen das Auto oft am Strand in Richtung La Bocca, oder im Ortsteil La Californie wenn wir aus Richtung Antibes anreisen. Last not least, immer eine Reise wert sind die Lérins-Inseln Ste Marguerite und St Honorat, kaum 15 Minuten mit dem Boot von den Anlegestellen beim Palais de Festival. Ste Marguérite ist frei zugänglich, mit einem vom Festungsbaumeister Vauban befestigtem Fort, weiten Kiefernwäldern mit absolutem Rauchverbot und einsamen FKK Badebuchten an der Südküste. Die kleinere Insel St Honorat ist auch als Insel der Heiligen bekannt, hier gibt es seit dem 4. Jh. ein Kloster mit Mönchen unterschiedlicher Orden, in der Neuzeit sind es Zisterzienser die hier den berühmten Lkör Lerina herstellen. Sehenswerte Relikte aus Kreuzfahrerzeiten, sowie ein weitreichender Blick über die westliche Côte d'Azur bis hinter St Tropez. Von hier aus marschierte am Anfang des 19ten Jahrhunderts Napoléon auf verschlungenen Pfaden über die Alpen gen Paris, die nach ihm benannte Route Napoléon RN 85 ist die schnellste Verbindung in die Alpes Haute Provence und nach Grenoble sind es etwa 5 Stunden. Gleich hinter Cannes wird die alte Stadt Mougins erreicht, auf einem Hügel in Rundform angelegt erfreut sie sich nun einiger Beliebtheit bei den englischen Zuwanderern an der Küste. In den Pinienwälchen der Ebene zu Füssen von Grasse verstecken sich nicht nur noble Villen, sondern auch Golfplätze und Richtung Valbonne schliessen sich die Ausläufer von Sophia Antipolis mit Bungalowsiedlungen und Einkaufszentrum an. © BK media systems 1995-2018 Seiten nur zum privaten Gebrauch. Jede Kopie, Reproduktion oder kommerzielle Verwendung bedarf der schriftlichen Zustimmung von Bernhard Kockoth media systems. |